Abraham: der Glaube empfängt die Verheissungen Gottes

“Der Herr sprach zu Abram; ich will dich segnen; und du sollst ein Segen sein.” 1. Mose 12.2

Dieses Wort steht in der heutigen Losung. Abraham musste warten so wie auch wir Steven und ich warten müssen, bis wir uns wiedersehen.
Zum Losungswort möchte ich einige Gedanken für den heutigen Tag “zu Papier” bringen:

Abram, der “Vater des Glaubens”. Der Erste, der von Gott konkrete Verheissungen über seine Zukunft und Nachkommen erhalten hatte. Gott verhiess Abraham Land und einen Sohn, durch dessen Nachkommen der Eine kommen werde, der als Erlösung für die ganze Welt gedacht war. Abraham wurde aber auch über alle Massen getestet, ob er diesen Versprechungen Gottes Glauben schenkte. Sein ganzes Leben bestand aus einem Test und war zugleich Ausdruck seines Glaubens, der sich im Akt des Gehorsams, nämlich zu Warten (nicht Aktivität, nicht Programm) bestand: Würde Gott sein Versprechen halten, ihm einen Sohn geben? Sein Leben bestand aus Warten auf diesen Sohn und unterwegs zu sein; denn auch erst durch die Nachkommen dieses Sohnes käme es zum Landbesitz. Dieses Verhalten Abrahams kann man “Glaubensgehorsam” nennen; ein Handeln, das sich ausrichtet auf das, was Gott gesagt hat, an diesem festhält trotz aller gegenteiliger “Beweisführungen der Natur” (Sarah war unfruchtbar und dennoch sollte durch sie der Erbe kommen).
“ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein”. Dieses Versprechen beinhaltete auch, dass der Segen, durch den andere gesegnet werden sollen, durch den einen Nachkommen Abrahams kommt. Gott spricht von dem besonderen Nachkommen: Jesus Christus, durch den die Welt Erlösung fände.
Dieses Warten Abrahams, das sein ganzes Leben auszeichnete entspricht nicht dem heutigen Zeitmodus: vom Instant Coffee bis zum Instant 2 Minutes Food. Wir wollen alles sofort. Wünsche werden heute auch schon in der Kleinkindererziehung meist sofort erfüllt. Weil die psychologische Gilde, doch gesagt hat: Frustration führt zu neurotischen Spätschäden in der Entwicklung des Kindes. So gibt die gestresster Mutter meist den lautstarken strategischen Prostesten des Sprösslings nach und programmiert unweigerlich die tiefe Einsicht, dass alles, immer und sofort zu haben, cool sei. Damit wird die heute in unserer Kultur allgemeingültige Überzeugung genährt, mehr aus Schauen als im Glauben zu leben, denn das bedeutet es: alles und jedes, jetzt sofort zu bekommen.

Ganz anders sieht das aus der Perspektive Gottes aus. ER lässt sich Zeit mit den Verheissungen, die er gibt. Bei Abraham sogar das ganze Leben lang. Abraham wusste, dass durch den einen Erben auch das Land kommen werde. Ohne Erbe kein Land. Denn Gott verhiess nicht Abraham das Land, sondern dessen Nachkommen, also hing alles davon ab, dass er diesen Erben bekäme. Wir wissen, dass zu einer gewissen Zeit, das Nervenkostüm Sarah überspannt war und sie versuchte auf dem “rechtlich-natürlichen” Weg mittels einem ähnlichen Verfahren, das wir heute “Leihmutterschaft” nennen würden (nichts Neues unter der Sonne), die Verheissungen selbst zu erfüllen. So ganz nach dem Motto: der Gnade Gottes muss man ja noch etwas nachhelfen. Sie produzierte auf biologischer und kultureller ethischer Basis. Aber Gott hatte andere Pläne. Er lässt sich weder manipulieren noch sonst irgendwie Beeindrucken. Das einzige was Gott beeindruckt, ist GLAUBE. Glaube ist der Schlüssel zum Empfang der Verheissung. Glaube ist das Einzige, was Gott interessiert und er beim Menschen sucht. Abrahams Glaube drückte sich im Warten aus. Er musste sein ganzes Leben geben, nur um zu Warten.

Warten heisst nicht in Aktivität zu verfallen. Programme zu erstellen. Sondern die Zeit abzuwarten. Auch in dieser Zeit des Wartens hatte Gott noch einen weiteren Auftrag für Abraham. Nämlich seine Kultur zu verlassen. Unterwegs zu sein und sich nicht bleibend niederzulassen, sondern zu wissen, dass die Erfüllung: nämlich das Land zu besitzen, erst durch seinen Nachkommen käme. So blieb Abraham in einer Weise aktiv ohne selbst weiter zu versuchen, die Erfüllung in Existenz zu bringen – nach der missglückten Strategie Sarahs.
Warten heisst warten und in diesem Warten dennoch aktiv auf Gott hören und das zu tun, was ER sagt.

So heisst Warten in unserer Situation auch Warten und Glauben, dass Gott gesprochen hat und diese Zeit der Trennung eine Zeit der Segnung sein wird. Wobei der Segen nicht sofort empfangen wird – wir sehen es bei Abraham.

Gottes Parameter sind eben anders. Er fordert Glauben. Der Glaube fordert Test. Test gilt es zu bestehen und Abrahams Test hiess warten. So wollen auch wir warten, dass sich die Verheissungen erfüllen, die Gott gegeben hat.